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Informationen für ausländische Studierende: Studieren in Österreich

Du kommst zum Beispiel aus Deutschland, Polen oder Spanien und willst an einer Fachhochschule oder Universität in Österreich studieren? Es gibt gute Nachrichten: Denn ein Studium für Ausländer in Österreich ist relativ einfach zu verwirklichen. Mehr Infos gibt es hier.

Auch ausländischen Studierenden steht die Möglichkeit offen, an einer österreichischen Universität oder Fachhochschule zu studieren. Diese müssen jedoch gewisse Punkte beachten, die wir in diesem Artikel erklären. Das wichtigste Kriterium ist, ob sie aus einem EU/EWR Staat kommen oder nicht. Außerdem beschäftigt sich dieser Artikel weiter unten ausführlich mit Thema "Als Deutscher in Österreich studieren".

Studierende aus einem EU- oder EWR-Staat

Ausländische Studierende aus einem EU- oder EWR-Staat haben gegenüber Studierenden aus anderen Ländern einen großen Vorteil, weil sie österreichischen Studierenden praktisch gleichgestellt sind.

Studierende aus einem dieser Länder dürfen ohne Sichtvermerk oder einem sonstigen Aufenthaltstitel nach Österreich einreisen und sich hier niederlassen. Das gehört zu den vier Grundfreiheiten innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes. Zu beachten ist jedoch, dass sich auch Studierende aus diesen Länder eine Anmeldebescheinigung bei einer der zuständigen Behörden besorgen müssen, wenn der Aufenthalt länger als drei Monate ist. Bei einem Auslandsstudium oder Auslandssemester wird das wohl der Fall sein.

Für die Meldung ist nichts Besonderes notwendig: Einfach mit einem amtlichen Lichtbildausweis zur zuständigen Bundespolizeidirektion oder Bezirkshauptmannschaft gehen und den Wohnsitz anmelden.

Ansonsten müssen sich ausländische Studierende auch nur an der jeweiligen Universität oder Fachhochschule um einen Studienplatz bewerben. Hier gelten die gleichen Bestimmungen wie bei inländischen Studierenden. Wenn man einen der begehrten Plätze bekommt, steht dem Studium nichts mehr im Wege.

Studierende aus einem Nicht-EU oder Nicht-EWR Staat

Studierende aus Nicht-EU- oder Nicht-EWR- Ländern (inkl. Schweiz) müssen bei einem möglichen Hochschulstudium in Österreich schon weitaus mehr berücksichtigen als Studierende aus EU- oder EWR-Ländern.

Aufenthaltsbewilligung

Das Wichtigste, was ausländische Studierende benötigen, ist die Aufenthaltsbewilligung nach §64. Diese Aufenthaltsbewilligung dient dem Aufenthaltszweck "Studium". Beantragen kann man die Aufenthaltsgenehmigung bei einer zuständigen österreichischen Botschaft oder Vertretung im eigenen Herkunftsland.

Achtung: Dieser Antrag muss unbedingt noch im Herkunftsland vor der Einreise nach Österreich erteilt werden! Ausgenommen von dieser Regelung sind nur Studierende aus den USA oder aus Japan. Diese dürfen den Antrag auch erst in Österreich stellen.

Eine solche Aufenthaltsbewilligung wird natürlich nicht so einfach erteilt, sondern es müssen bei der Antragstellung auch eine Reihe von Dokumenten vorgelegt werden. Diese sind:

  • gültiges Reisedokument
  • Geburtsurkunde
  • Auszug aus dem Strafregister (aus dem Herkunftsland!)
  • Nachweis von notwendigen und ausreichenden Unterhaltsmitteln für einen Aufenthalt in Österreich
  • Einladung der Fachhochschule, um am Aufnahmeverfahren teilzunehmen oder idealerweise die schon erteilte Zulassung zum Studium

Die Aufenthaltsbewilligung ist nicht unbefristet gültig. Sie wird zunächst einmal für ein Jahr befristet erteilt. Nach diesem Jahr wird sie jeweils für ein weiteres Jahr erteilt. Damit sie verlängert wird, müssen nach dem ersten Jahr die Fortsetzungsbestätigung und ab dem zweiten Studienjahr auch Prüfungszeugnisse vorgelegt werden.

Finanzielle Mittel

Wie schon erwähnt, müssen für ein Studium von ausländischen Studierenden ausreichend finanzielle Mittel nachgewiesen werden. Es darf jedoch auch einer "geringfügigen Beschäftigung" nachgegangen werden. Diese Beschäftigung darf jedoch nicht dem Zweck dienen, dadurch überwiegend seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Für eine solche Erwerbstätigkeit muss vom Arbeitgeber vor Arbeitsbeginn beim Arbeitsmarktservice Österreich (AMS) um eine Beschäftigungsbewilligung angefragt werden.

Als Deutscher in Österreich studieren

Kein anderes Land in der EU ist bei deutschen Studierenden so beliebt wie Österreich. Fast zehn Prozent der eingeschriebenen Studenten sind Deutsche – Tendenz steigend! Das bedeutet aktuell stammen rund 30.000 Studierende in Österreich aus Deutschland. Grund dafür ist vor allen Dingen der fehlende Numerus Clausus, denn die meisten Studiengänge in Österreich sind zulassungsfrei und unterliegen an Universitäten und Fachhochschulen lediglich einem individuellen Aufnahmeverfahren.

Aus diesem Grund sind vor allen Dingen die Fächer Psychologie und Medizin besonders beliebt bei Studieninteressenten aus Deutschland. Doch hier hat das österreichische Hochschulsystem einige Hürden für Studierende aus dem Ausland eingebaut.

So auch die sogenannte Österreich-Quote: In Medizin werden landesweit 75 Prozent der Studienplätze an Österreicher vergeben. Weitere 20 Prozent gehen an andere EU-Burger (also zum Beispiel Studierende aus Deutschland) und die letzten 5 Prozent sind für Studierende außerhalb der EU bestimmt. Zudem musst du für ein Medizinstudium in Österreich den Medizin Aufnahmetest absolvieren und bestehen. Der MedAT-H (für Humanmedizin) oder der MedAT-Z (für Zahnmedizin) ist heiß begehrt und daher oft überlaufen. Du musst sehr gut vorbereitet sein, sonst hast du keine Chance auf die Zulassung zum Studium.

Für das Fach Psychologie läuft die Zulassung vergleichbar ab. Auch hier gibt es einen Eignungstest, den viele Studieninteressenten absolvieren wollen. Allerdings ist hierbei der Vorteil, dass Deutsche und Österreicher die gleiche Chance auf die Zulassung haben. Es gibt keine Verteilungsquoten.

Wichtig: Die Einschreibefristen für Studiengänge mit Eignungstest enden deutlich vor den normalen zulassungsfreien Studiengängen. Informiere dich also frühzeitig, wann du dich um die Bewerbung kümmern musst.

Zwei weitere Punkte, die dafürsprechen als Deutscher in Österreich zu studieren sind die fehlenden Studiengebühren an öffentlichen Universitäten und Hochschulen sowie das höhere Auslands-BAföG. In allen neun österreichischen Bundesländern gibt es bei staatlichen Bildungsanbietern keine Studiengebühren, sondern es muss nur ein Semesterbeitrag von rund 360 Euro entrichtet werden. Außerdem ist der Betrag des Auslands-BAföG höher als in Deutschland, da es mehr Zuschläge, zum Beispiel auf Reisekosten, gibt. Wer im Ausland studiert hat zudem eine bessere Chance auf die Ausbildungsförderung. Es gibt viele deutsche Studierenden in Österreich, die Unterstützung erhalten, in der Heimat aber kein Anrecht auf BAföG hätten.

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