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In der Welt zu Hause sein: Wie wird man Diplomat?

Wer Diplomat werden will, trifft nicht einfach nur eine Berufswahl, es handelt sich vielmehr um eine Entscheidung fürs Leben. Schon die Ausbildung entspricht hohen Anforderungen. Sie gilt als eine der schwierigsten und anspruchsvollsten und längst nicht jeder, der eine Laufbahn als Diplomat anstrebt, wird überhaupt in den Vorbereitungsdienst aufgenommen.

Als Diplomat tätig zu sein, das ist eine besonders ehrenvolle Aufgabe. Man reiht sich quasi mit großen Namen, wie Otto von Bismarck (Preußen), Fürst Klemenz Wenzel Lothar von Metternich (Österreich) und Benjamin Franklin (USA) ein. Doch wie wird man eigentlich Diplomat?

Voraussetzungen für die Diplomatenlaufbahn

Angehende Diplomaten müssen bestimmte persönliche Eigenschaften haben, um sich für den Job zu qualifizieren. Hierzu gehört es, offen auf andere zuzugehen und Kontakte knüpfen zu können. Man sollte sich gerne auf fremde Kulturen und deren Lebensweise einlassen können. Daneben zählen noch die folgenden Eigenschaften:

  • Flexibilität und Bereitschaft, alle drei bis vier Jahre den Dienstort zu wechseln – auch in Länder mit schwierigen Lebensbedingungen
  • gutes Benehmen, seriöses Auftreten
  • Worttreue
  • Urteilsvermögen
  • Geduld, eine gute Beobachtungsgabe
  • ausgeprägter Realitätssinn
  • Fähigkeit, auch unter großem Druck und in Krisensituationen zu arbeiten
  • Belastbarkeit
  • Verbundenheit zu Österreich

Traumberuf Diplomat

Neben diesen persönlichen Voraussetzungen müssen angehende Diplomaten auch ausbildungstechnisch einige Anforderungen erfüllen. Um in den Höheren Auswärtigen Dienst aufgenommen zu werden, müssen Aspiranten ein abgeschlossenes Hochschulstudium vorweisen. Idealerweise haben sie Rechtswissenschaft, Sozial- oder Wirtschaftswissenschaften, Politikwissenschaft oder eine Geisteswissenschaft wie Japanologie studiert. In welchem Land studiert wird, ist unwichtig.

Auch Abschlüsse in anderen Disziplinen berechtigen zur Diplomatenlaufbahn. Allerdings müssen die fehlenden Kenntnisse durch die Absolvierung des Diplomlehrgangs an der Diplomatischen Akademie in Wien nachgeholt und dieses mit einer Prüfung nachgewiesen werden. Alternativ dazu kann auch eine andere entsprechende Akademie im Ausland besucht werden.

Das Auswahlverfahren

Wer die persönlichen Anforderungen erfüllt, über ein abgeschlossenes Studium und gegebenenfalls einen Abschluss von der Diplomatenakademie verfügt, der muss sich nun dem Auswahlverfahren stellen. Dieses findet einmal im Jahr im Herbst statt und besteht aus einem mündlichen sowie aus einem schriftlichen Teil.

Im schriftlichen Teil werden das Verständnis der politischen, wirtschaftspolitischen, kulturellen und rechtlichen Zusammenhänge auf dem Gebiet internationaler Beziehungen im Rahmen eines Multiple-Choice-Tests abgefragt. Außerdem müssen flüssige Sprachkenntnisse in Französisch und Englisch im Rahmen einer Übersetzungsaufgabe nachgewiesen werden.

In der mündlichen Prüfung werden Kenntnisse in den Bereichen Geschichte, Volkswirtschaft, Völker- und Verfassungsrecht sowie die verbalen Fähigkeiten in Deutsch, Englisch und Französisch abgefragt. Daneben machen sich die Prüfer auch ein Bild über die persönlichen Fähigkeiten des Aspiranten. Auch ein medizinischer Teil gehört zum Auswahlverfahren dazu.

Wurde im Rahmen dieses Verfahrens die Eignung festgestellt, so wird der Kandidat in den 14 Monate dauernden Vorbereitungsdienst aufgenommen.

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