Folgende Voraussetzungen musst du für das Kulturwissenschaften Studium mitbringen:
- Allgemeine Universitätsreife oder gleichwertige Alternative
- Bestehen des Aufnahmeverfahrens
- Bachelorstudium oder gleichwertiger Abschluss eines kultur- oder geisteswissenschaftlichen Studiums
Kulturwissenschaftliche Studien sind äußerst theoretisch angelegt und verlangen das Lesen von vielen Texten und Auseinandersetzen mit komplexen Themen aus den verschiedensten Bereichen. Da kann einem schnell der Kopf rauchen. Um Spaß an diesem Studium zu haben, darfst du also vor Literaturbergen nicht scheuen und solltest ein großes Interesse daran haben, über den Tellerrand deines Fachs zu schauen. Folgende Eigenschaften sollten zu deinen zählen:
- Interesse an Neuem
- Spaß an Theorie und Analyse
- Sprachbegabung
- Motivation viel zu lesen und zu schreiben
Was ist Kultur? Gibt es Geschlechter? Wie erinnern wir? Wie entsteht Geschichte? Was ist Identität? Wie wird Nationalsozialismus im Film dargestellt? Was ist eine Generation? Welche Bedeutung hat die Digitalisierung auf Archive? Macht Medienkonsum gewalttätig? Die Liste der möglichen Fragen, die in kulturwissenschaftlichen Studien besprochen werden, ist endlos.
Das Kulturwissenschaften Studium beginnt in der Regel mit einer Einführungsphase, in der die Grundlagen der Kulturwissenschaft behandelt werden. Im weiteren Verlauf wird das Studium nicht nur spezifischer, du hast auch die Möglichkeit eigene Schwerpunkte zu setzen. Oftmals ist das Erlernen einer oder zweier Fremdsprachen Pflicht. Meistens stehen romanische Sprachen zur Wahl.
Ein Wahlbereich, der häufig recht umfangreich ist, ermöglicht es dir, Kurse ganz nach deinen Interessen zu besuchen.
Folgende Themen begegnen dir auf jedem Lehrplan:
Genauso gut können Kunstgeschichte, Musikwissenschaft, Soziologie, Wirtschaftswissenschaften oder Ethnologie Teil des Studiums sein. Die Kulturwissenschaften haben Schnittmengen mit unglaublich vielen Disziplinen.
Ein großes Thema, welches in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat, sind die Gender Studies, also die Erforschung der Geschlechter. So gibt es mittlerweile viele kulturwissenschaftliche Studien (vor allem Master), die sich gänzlich diesem Aspekt der Kulturwissenschaften widmen.
- Regelstudienzeit: 6 Semester (seltener 8)
- Abschluss: Bachelor of Arts (B.A.)
- Einteilung in Einführungs- und Vertiefungsphase
- Unterrichtssprache: Deutsch, teilweise Englisch oder eine andere (selbst gewählte) Fremdsprache
- Auslandssemester möglich
- Regelstudienzeit: 4 Semester
- Abschluss: Master of Arts (M.A.)
- Unterrichtssprache: Deutsch und/oder Englisch
- Auslandssemester möglich
Was macht man nach einem Studium, das thematisch so breit aufgestellt ist? Die Antwort: Du kannst so ziemlich alles machen. Dass du nicht für ein konkretes Berufsbild ausgebildet wirst, muss nämlich kein Nachteil sein! Es kommt darauf an, was du daraus machst.
Im Kulturwissenschaften Studium hast du vor allem gelernt, komplexe Problemstellungen systematisch zu bearbeiten, kritisch zu hinterfragen und unterschiedlichste Aspekte in deine Überlegungen einzubeziehen. Dieses Um-die-Ecke-Denken, kombiniert mit Kommunikationskompetenz (mündlich wie schriftlich), qualifiziert dich für Tätigkeiten im gesamten Kultur-, Medien- und Bildungsbereich, in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.
Hier einige Beispiele für Arbeitgeber und Arbeitsbereiche:
- Öffentlichkeitsarbeit und Public Relations: PR Berater, Unternehmenskommunikation
- Journalismus und Redaktionen: Redaktionsleitung, Bildredaktion
- Online-Redaktionen, Online-Medien: Portalmanagement, Content Management, Redaktionsleitung
- Archive und Bibliotheken
- Museen und Ausstellungsräume: Kurator, Marketingleiter
- Theater, Kino und Film: Filmverleih, Veranstaltungsmanager, Marketing
- Bildungsarbeit, Erwachsenenbildung, Bildungsmarketing
- Verlage: Lektor, Kundenbetreuer
Gehalt
Wie viel verdient man nach dem Kulturwissenschaften Studium? Nun ja, da die möglichen Berufe so vielfältig sind, kann man das natürlich nicht pauschal beantworten.
In Verlagen, Redaktionen, Kulturbetrieben und Co. liegen realistische Einstiegsgehälter zwischen 2.200 - 2.800 Euro brutto monatlich. Allen Arbeitgebern dieser Branche ist gemein, dass das Gehalt im ersten Jahr oft noch sehr gering ist, vor allem, wenn es sich um ein Volontariat, Traineeship oder anderes Ausbildungsverhältnis handelt.
Mit etwas Berufserfahrung, der Übernahme von mehr Verantwortung und Eigeninitiative sind dann höhere Gehälter drin. Die breite Masse wird sich zwischen 3.000 - 4.000 Euro monatlich bewegen, ein paar einzelne können rar gesäte Spitzenpositionen mit sechsstelligen Jahresgehältern erzielen.
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